Gedichte aus “Von mir a poor Sochn zum Nochdenkn und Lochn…”

Von mir zu dir gehn die Gedonkn.
Fong sie auf, sie solln Di gfrein
und sie solln, wenn’s Dir amol net guat geht,
für Di Trost und Hoffnung sein.
Sie solln Di zum Lochn bringen
und Dir sogn „I hob Di gern“
Sie solln Dei Seele streicheln
und Di erinnern an Sunn und Stern,
de immer wieder für Di leuchtn
a wenn monchmol Wolkn dazwischn stehn!
Von mir zu Dir gehn die Gedonkn
Fong sie auf und Dei Lebm wird schen!

Ausschnitt aus dem Gedicht “Heimat”

…ob i müde und traurig bin, oder glücklich und froh,
dort is irgendwer und irgendwos, immer für mi do…

Ausschnitt aus dem Gedicht “Beim Lindnbam”

…A olta Monn sitzt aufn Bankl
im Schottn von an Lindbam
und da Wind straft eam leicht
über seine weißn Hoor….

Ausschnitt aus dem Gedicht “Gespräch im Advent”

…Dos Johr wird longsom olt,
es is wieder Advent.
Die erste Kerzn am Adventkronz brennt
und in da Stubn duftets
noch Vanille und Zimt…

Ausschnitt aus dem Gedicht “I möcht dir noch so gern wos sogn”

A Zimmer gonz in Weiß-
a Herzschlog, den ma fost neama spürt
Bei an Bett drübm sitzt a Monn
der grod in dem Moment sei Mutter verliert…

Gonz fest holtet er ihr Hond und sogt leise zu ihr:
“Mutter, hörst mi noch, i bin bei dir…”
Und weil er sich in sein Schmerz sunst net helfn konn,
fongt er mit ihr zum Redn on:
“Woaßt, oft muaß i noch denkn an mei Kinderzeit.
Lausbua, host immer gsogt, dos woaß i noch heit!
Wiaviel zrissene Hosn hob i dir hoamgebrocht,
wia oft host du gnaht, bis spot in die Nocht…

Ausschnitt aus der Rede ”Zum 50. Geburtstog”

Der 50. Geburtstog is, koa Frog, a gonz besonderer Feiertog.
Denn es is jo unbestrittn, von dem wos man sich erwortet, genau die Mittn.
Und man fongt on a bissl nochdenkn über sei Lebm,wos es bis hiatz so olles hot gebm.
Mein Gott, wia schen is es domols gwesn,wia ma noch im Windlpock is gsessn,
liebevoll umormt, auf Mutter ihrn Schoß, aber nix hots gedauert, schon wor ma dafür z’groß.
Fleißig hots donn ghoaßn in die Schule marschiern, bei die Lehrer immer aufs Wort pariern,
weil jo schließlich, dos wor oan klor, dos der Grundstein fürs weitere Lebm wor.
Die Zeit is vergongen, man kimmt in die Lehr, so unbeschwert wia in da Schulzeit, wor ma längst net mehr…